Projektträger ist die deutsch-italienische Kulturvereinigung Amici dell' Aquila

Samstag, 6. April 2013

L'Aquila im April 2013



Gemeinsames Gedenken in L’Aquila
Das Projekt „Stadtbotschafter“ der deutsch-italienischen Kulturvereingung Amici dell’ Aquila geht in seine vierte und letzte Runde.
Am 1. April ist der Vorsitzende des Rottweiler Vereins, Kohler, nach L’Aquila gereist. Am 17. April wird mit Daniela Nerini die zweite italienische Vertreterin nach Rottweil kommen. Zuvor treffen sich ehemalige, aktuelle und zukünftige Stadtbotschafter in L’ Aquila um gemeinsam am 4. Jahrestag des Erdbebens der Opfer zu gedenken.

Ludwig Kohler ist der dritte Stadtbotschafter der für zwei Monate in L’ Aquila dem dortigen Partnerschaftsverein als freiwilliger Helfer zur Verfügung stehen wird. Als Entlohnung ist allenfalls die Anerkennung durch die italienischen Freunde zu erwarten, der Einsatz ist ehrenamtlich. Kohler wird sich im Rahmen seines Einsatzes um das soziale Projekt in Assergi kümmern. Dort sind in einer der sogenannten „Newtowns“, Mehrfamilienhäuser abseits der Infrastruktur einer Ortschaft,  vorwiegend ältere Menschen aus der Kernstadt untergebracht. Sie vermissen zentrale Treffpunkte, ein Cafe, ein Laden. Das geplante Museum in der Nähe des Casa Onna wird ebenso zu seinen Aufgaben gehören wie die Information über EU-Projekte an der Universität. Bereits fest ins Visier genommen ist auch das anstehende Jubiläum der 25-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Rottweil und L’Aquila.
Daniela Nerini wiederum wird in Rottweil zunächst für italienischen Sprachunterricht eingesetzt werden. Losgelöst von den Zwängen, denen zum Beispiel die Volkshochschule unterliegt, kann Nerini alternative Unterrichtsformen erproben und erfolgreich einsetzen. Unter der Moderation der Amici dell’ Aquila sollen sich die Sprachkursinteressierten zunächst mit Nerini treffen und die Rahmenbedingungen selbstbestimmt aushandeln. Von der Kleingruppe im Wohnzimmer eines Beteiligten bis zu Lernen beim Wandern, vieles ist denkbar und auch möglich. Für die Sammlung der Adressen der Interessierten hat sich freundlicherweise die VHS bereit erklärt. Wer also an einem Unterricht bei Nerini interessiert ist, der sollte sich an das Sekretariat der VHS wenden.
In der Nacht von Freitag auf Samstag waren ehemalige, aktuelle und zukünftige Teilnehmer des GRUNDTVIG-Projektes in L’Aquila im gemeinsamen Gedenken vereint. Am Abend trafen sich die L’Aquilani und ihre Freunde am Rande der mittelalterlichen Kernstadt. Von dort zogen sie in einem Fackelzug vorbei an immer noch leerstehenden Stadtvierteln, an in der Zwischenzeit abgebrochenen Gebäuden und vorbei an in bizarrer Nachbarschaft zu den Bauruinen stehenden einzelnen restaurierten Gebäuden. Auf dem Domplatz sammelten sich dann die Trauernden. Nach einer Messe in der immer noch durch stabile Gerüste gestützten Chiesa della Suffraggio wurde exakt um 3.32 Uhr mit jeweils einem Glockenschlag für jedes der Opfer der Verstorbenen gedacht.

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