Drei neue Stadtbotschafter
Rottweil/Onna/L'Aquila hf ) Erneut ergreifen drei
Personen aus Rottweil eine ehrenamtliche Stadtbotschaft in L'Aquila :
Heide Friederichs ,Hildegart Keller und Waltraud Geiger, alles Mitglieder in
Amici di L'Aquila. Gestartet hat Stadträtin Heide Friederichs im Monat August
mit einem Volontariat im neu eröffneten Casa della Culturale in Onna.
Das "Casa della
Culturale " steht in Onna neben der Casa Onna , das zu grossen Teilen auch
mit Spendengeldern der Bürger Rottweils erbaut worden ist, im ehemaligen Kindergarten,
dem einzigen Haus, das in Onna nicht zerstört wurde durch das Erdbeben. Die Casa della Culturale beherbergt ein
Museum mit Informationen über die Auswirkungen Haus schon in der Zeit vor
dem Erdebeben angebracht worden. Die ausgestellten Fotografieen vermitteln die Geste der Versöhnung zwischen dem
heutigen Deutschland und Italien; auch die Stadt Rottweil zählte zu den
Teilnehmern dieser Geste. Daneben sind wichtige Ausgrabungsfunde der Nekropole
von Fossa zu sehen, einem Industriegebiet zwischen Aquila und Onna , während
dessen Aufbau die Funde entdeckt wurden. Die Tätigkeit meiner städtebotschafterlichen
Arbeit beinhaltete die Führung der Besucher durch das Museum. Das Dorf Onna
wird von vielen Besuchern angefahren aus ganz Italien in der Ferienzeit, es ist
durch seine extreme Zerstörung ein Begriff - von 282 Einwohnern sind 40
umgekommen - im Verhältnis eine hohe Anzahl.
des Erdbebens und den
Wiederaufbau von Onna, den Zusammenhang deutscher Hilfe und Wiedergutmachung
des von der deutschen Wehrmacht am 11. Juli 1944 verübten Massakers in Onna ,
bei dem 17 Personen umgebracht wurden. Eine Gedenktafel ist gegenüber an einem
zerstörten
Doch das alte,zerstörte Onna ist überwuchert
von der wachsenden Natur in den letzten fünf Jahren, ausser der Kirche - mit
deutschen Geldern derzeit saniert - gibt es keine Anzeichen einer Sanierung
ihrer Häuser für die Bewohner; die nach dem Erdbeben errichteten provisorischen
Holzhäuser scheinen ein Dauerzustand zu werden. Ein grundsätzliches Problem des
Wiederaufbaus , der in Gesamt-L'Aquila nur schleppend vorankommt. Erschwerend
kommt inzwischen hinzu , dass die neu errichteten Gebäude oft auf privatem
Grund stehen und der Zustand nur bis 2012 andauern sollte, die privaten Eigentümer
verlangen jetzt Entschädigungsgelder, wie z.B. in Onna.
Bei den Fahrten mit den
öffentlichen Bussen wurde die Anbindung an das Stadtzentrum L'Aquila defizitär
sichtbar, Onna ist nicht an die öffentlichen Busslinien angeschlossen . Ohne
den grossen Einsatz örtlich arbeitender Vereine, wie O.N.L.U.S oder ProLoco in
Onna könnte weder die Casa Onna noch das Museum in der Casa della culturale
aufrechterhalten werden. Es sind die privaten Initiativen , die oft am Leben
erhalten, was sonst vergessen würde, aber Müdigkeit und Ohnmacht mischen sich
in die verdienstvolle Arbeit der Mitglieder, die alle Opfer des Erdbebens
geworden sind.
Marco Carpini und Franco Papola von ONLUS Onna gehören ebenso
dazu, wie viele andere ehrenamtliche Tätige in L'Aquila.Die Stadtbotschafterin
konnte in den wenigen Wochen ihres Hierseins vertieften Einblick in die
Wiederaufbaustrukturen der Stadt L'Aquila gewinnen, grosse Gastfreundschaft
vieler Freunde der Partnerstadt erleben und Dankbarkeit für ihren Einsatz
entgegennehmen.
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