Heute, mehr als vier Jahre nach dem
Erdbeben, hatte ich die Gelegenheit in L'Aquila die Via Adamo von
Rottweil zu besuchen. Was bei früheren Besuchen in der Partnerstadt
ein fester Bestandteil des Besuchsprogrammes war, war nun jahrelang
nicht möglich gewesen.
Mich interessierte es wie die Häuser
dieser Straße das Beben überstanden hatten und in welchem Zustand
sie heute sind.
Die Via Adamo von Rottweil ist ja nicht
gerade eine Hauptachse durch die Stadt und die Zahl der Wohnhäuser an der Straße überschaubar. Entsprechend still war es
um mich herum, als ich mich durch Nebengassen dorthin durchgeschlagen
hatte.
Nun stand ich vor dem Haus. Das Korsett um den Dachtrauf, die
Metallträger an der Hausfassade sprechen eine deutliche Sprache.
Trotzdem fällt es mir schwer, meine Empfindungen zu beschreiben. Das
Fenster im ersten Stock noch geöffnet, die Vorhänge noch zu sehen,
man meint die Bewohner wären gerade eben erst vom Fenster
zurückgetreten.
Dabei weiß ich es doch besser: Dieses
Haus nicht bewohnbar!
Der nächste Gedanke: Wie in einem
Dornröschenschlaf müsste man es nur wachküssen. So schlimm sieht
es doch gar nicht aus.
Doch auch da weiß ich es besser!
Viele Beispiele die mir geschildert
wurden, beschreiben die Schäden im Inneren durch Mäuse, durch
Ungeziefer ja vielleicht sogar durch Schimmel.
Und doch keimt ein wenig Hoffnung auf.
An anderer Stelle in der Stadt habe ich gesehen, wie bei solchen
Schäden mit den Reparaturen begonnen wurde. Langsam zwar aber doch
erkennbar, beginnt auch in der mittelalterlichen Kernstadt der
Wiederaufbau.
Bis zur Feier des 25. Jubiläums der
Städtepartnerschaft, die auf Adamo von Rottweil zurückgeht, wird
es wohl nicht zu schaffen sein.
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